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Da hat jemand mehrere Bootlegs zusammengesammelt und auf zwei CDs verteilt, lauter Live-Aufnahmen aus den erfolgreichen Jahren zwischen 1990 und ’93:

Die ersten elf Songs stammen von einem Gig in Kalifornien im November 1990 und waren so auch schon auf »Dirty Boots« und in Auszügen auf »Be My Sister In Death«, aber auch auf dem offiziellen »Dirty Boots« und damit auch auf den Deluxe-Ausgaben von »Goo« zu finden. Zwischen »Dirty Boots« und »Mary-Christ« fehlen zwei Songs, die Lücke vor der Zugabe aber auch. Beim letzten Songs spielen lauter Leute von Mudhoney und Gumball mit, die sind am selben Abend auch aufgetreten. Schöne Aufnahme, gute Aufnahme, kann man ruhig mehrfach haben.

Die nächsten elf Songs stammen von einem Londoner Gig im Dezember 1992 und waren so auch schon auf »Splitting The Atom«, »100% Live« und »100% Sonic Youth« zu finden. Prima Aufnahme, bisschen lauter, schließt sich aber trotzdem ganz gut an die vorige an, geht nur leider über die Lücke zwischen den beiden CDs.

Die zwei folgenden Songs stammen von dem Auftritt bei Jools Holland im gleichen Monat und waren so auch schon bei den vorgenannten Bootlegs beide oder nur einzeln zu finden. Die Aufnahme ist oder besser wird im Laufe der beiden Songs deutlich schlechter, aber die DVD stand ja den Raubkopierern Mitte der Neunziger auch noch nicht zur Verfügung.

Hier könnte eigentlich ein Video hin.

Die letzten sieben Songs stammen vom dem Festival-Auftritt in Melbourne im Januar 1993 und sind auch schon auf »100% Rebel« und mit noch mehr Songs auf »Take Out The Trash« und dem Radio-Promo »In Concert« und in Auszügen auf »Becoming Eclectic«, aber auch auf der offiziellen Tour-Single »Burning Spear« zu finden. Die Aufnahme bleibt schlechter beziehungsweise authentischer in Richtung Live-Mitschnitt, bricht aber vor dem letzten Song ab, weil die CD voll ist; ich hätte ja die beiden Fernseh-Show-Songs weggelassen und dafür »The Burning Spear« noch mit draufgepackt, aber ich bin ja kein Bootlecker … Im übrigen ist hier auch die Lücke im ersten Song, damit man das Wort »Bitch« nicht hört.

Irrtümer in den Schreibweisen der Songs wurden übernommen. Und natürlich sind etliche Songs doppelt drauf, wenn man mehrere Aufnahmen mit so geringen zeitlichen Abständen kombiniert. Das ganze steckt in einer dieser dämlichen Doppel-CD-Hüllen, die in den Neunzigern üblich waren und sogar mehr Platz brauchen als zwei einzelne Jewelcases. Dafür ist das Layout ausnahmsweise mal halbwegs hinnehmbar, und auch der Druck auf so liniert strukturierten Karton macht einen höherwertigen Eindruck, als man das bei Bootlegs sonst so gewöhnt ist. Dazu passt dann freilich die nichtproportionale Schrift nicht so ganz, aber Schwamm drüber.

Aber sagt mal, der da auf dem Foto mit der künstlerischen Unschärfe im Booklet ganz links, das ist doch nicht Steve Shelley, oder? Doch.

Gekauft hab ich das italienische Bootleg übrigens auf discogs.com, und zwar von einem japanischen Verkäufer, aber dort sind ja die Portokosten immer so gering, dass sich das durchaus lohnt.