Eternal Kingdom

Band
Cult Of Luna
Format
2 LP
Jahr
2017
Label
Earache
Kennung
MOSH 359 LPUS
Zusatz
Klappcover, Textblatt

Krischan am

Zu etwas ganz anderem: schwere Gitarren und erstickendes Geschrei, das muss nicht immer von Neurosis kommen. Sondern auch mal aus Schweden. Dort ist böse laute Musik ja quasi zu Hause, stammen doch nahezu alle Death-Metal-Bands der Welt von dort. Kleiner Scherz.

Da der Bandname mir immer wieder unterkam als wichtige Messgröße im Bereich Sludge und Doom und Post-Metal, hab ich mich mal bei Bandcamp umgehört und mir auch gleich alles runtergeladen. Eine Platte aus der Mitte des Schaffens ist das hier, original von 2008, 2017 nochmal neu aufgelegt. Gefällt mir aber mit am besten. Und gabs grad bei Flight 13.

Hier könnte eigentlich ein Bandcamp-Player hin.

Bisschen anders als Neurosis klingt das hier natürlich schon. Wo die alten Amis ihre Wechsel von Leise nach Laut eher organisch vollziehen und dabei lange cineastische Bögen spannen, agieren die deutlich jüngeren Cult Of Luna viel moderner, sprich postrockiger / mathiger, und konstruieren die Songs als Collagen aus verschiedenen Versatzstücken, die zwar auf Länge und weite Bögen nicht verzichten, aber eben ganz anders mit Wechseln und Monotonie umgehen. Das findet sich auch im Sound wieder, der ein ganzes Stück sauberer und weniger brachial klingt – auch in den fetten Brettern herrscht immer noch Ordnung –, so dass der beinahe noch krassere Gesang fast ein bisschen fehl am Platz wirkt.

Also insgesamt viel näher bei Isis, keine Ahnung, warum ich immer so an Neurosis klebe. Den Fehler von Isis, mit dem einen Grundschema die Songs zwar in sich schön abwechslungsreich zu machen, aber dann eben immer wieder sehr ähnliche Ergebnisse zu erzielen, vermeiden sie durch putzige kurze (zweieinhalb Minuten lange) Zwischenstücke mit Blechbläsern und anderen Sounds und Spielereien aus dem Keyboard. Dafür fehlt die Variation im Gesang.

Schönes Cover mit alten oder auf alt gemachten Gruselgrafiken, deren Verbindung mit klassischer Serifenschrift und handgeschriebenem Gekrakel ganz gut die Verknüpfung von altem Schweden-Metal und modernem Umgang mit rockmusikalischen Elementen widerspiegelt.

Die spielen übrigens nächsten Winter in Berlin.

Tracks

  1. Owlwood
  2. Eternal Kingdom
  3. Ghost Trail
  4. The Lure (Interlude)
  5. Mire Deep
  6. The Great Migration
  7. Österbotten
  8. Curse
  9. Ugín
  10. Following Betulas

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