krischanski.de

LOU BARLOW & JOHN DAVIS
their first new album in 25 years as
the folk implosion
on white vinyl

Nanu. Neulich erst die Wiederveröffentlichung des Soundtrack-Albums, und jetzt auf einmal schon wieder was neues? Sind die Kinder schon aus dem Haus, oder was da los? Haben die Herren bei ihren Stammbands nicht genug zu tun? Na dann immer her mit der neuen schönen aufregenden interessanten anregenden Musik!

Hier könnte eigentlich ein Bandcamp-Player hin.

Aber leider. Das klingt ja schauderhaft. Das erste Stück ist noch ganz nett und könnte direkt aus den Neunzigern hierhergebeamt worden sein, von wegen übriggebliebener Track weil klitzekleines bisschen zu langweilig, und auch das zweite beginnt erstmal als schöner Synthiepop mit leichtem Ethnotouch, aber der Gesang bzw. einfach nur die quäkige Stimme von John Davis ist, nun ja, nicht so der Bringer, würd ich mal sagen. Nervt mich ganz schön. Das will sich doch so keiner anhören. Aua.

Naja, nun mach mal halblang, das bleibt ja eine (wenn auch dreifache) Ausnahme, und Lou Barlow darf dann den Rest vollsäuseln mit seiner viel schöneren Stimme. Ja. Aber die Musik bleibt dabei doch nur ein müder Abklatsch der guten alten Zeit, als sie noch mit mehr Verve und Neugier und Lust am Experimentieren an den Synthies und Spielzeug-Orgeln herumprobiert haben. Das hier hört sich ja fast schon nach Routine an, nach planvollem Handeln, nach Auskennen. Lasst doch einfach eure Kinder mitspielen, die sind noch gar nicht so groß wie eingangs gedacht. Jedenfalls dem Lou seine, die Tochter von/mit seiner zweiten Frau; von John Davis weiß ich nix.

Gehört natürlich trotzdem in die Einkaufstüte eines jeden Musikfreundes. Weil doch. Oja. Sind schon schöne Sachen bei. Ist halt nicht ganz so dufte wie die alten Sachen, aber das werden sie (die mit Lous Gesang auf jeden Fall) dann mit der Zeit schon noch. Kannste droff wetten. Kannste een droff lassen.

Die Spielerei scheint bei diesem Album laut den Fotos und den Credits auf der Innenhülle auch weniger auf elektr(on)ischen Tasteninstrumenten gelegen zu haben, als vielmehr auf möglichst albern aussehenden und heißenden Saiteninstrumenten. Hört man das? Ich nicht.

Schön auch, wie offensiv sie mit ihrer fast schon derangiert wirkenden Alterung umgehen und freigebig Bilder davon auf dem Cover und der Innenhülle zur Schau stellen. Macht mir Mut. Höhö.

Made in CZ

[Die Bilder liefere ich demnächst nach.]