A Sun That Never Sets

Band
Neurosis
Format
2 LP
Jahr
2016
Label
Relapse
Kennung
RR 7285
Zusatz
rotes Vinyl, Klappcover, bedruckte Innenhüllen, Download-Code

Krischan am

Wo wir gerade dabei sind: jetzt gibts ja noch zwei alte Neurosis-Platten im neuen Gewand. Zum Beispiel diese aus dem Jahr 2001, die ich schon mal als gebrannte CD oder als MP3 oder auf Kassette oder sonstwie als Kopie hatte. Und die jetzt in bekannter Manier auf schwerem, blutrotem Vinyl in dickem, steifem Karton wiederveröffentlicht wurde. Mit Download. Auf dass ich sie mir für einen bezahlbaren Preis als Original in mein Regal stellen und gleichzeitig auf Computer und Taschentelefon speichern kann.

Stille Töne in den ersten Minuten, irgendwie folkig fast, würde zu irgendwelchen mittelalterlichen Filmen passen mit dem Geklampfe und Gegeige und dem rauen düsteren Gesang. Aber nach sieben Minuten meterts dann doch langsam in althergebrachter Art der Band los, ohne dabei freilich die Geigen gleich ganz wegzuwerfen. An anderen Stellen verlassen sie sich erstaunlich gut funktionierend auf die brüllende Prägnanz der Stimmen.

Zwischen die üblicherweise eher langen, schweren und schleppenden Songs im typischen Neurosis-Sound haben sie hier ein paar etwas experimenteller anmutende Fragmente als Zwischenspiele eingestreut. Aber das kennt man ja von anderen Platten auch schon, oder?

Hier könnte eigentlich ein Video hin.

Schönes Ding. Hat gegen Ende zwar ein paar Längen (»Watchfire« zieht sich echt hin), wo dann doch nicht so viel passiert, dass man den langen Bögen immer unbedingt bis ans bittere Ende folgen möchte, sondern durchaus geneigt ist, den Vorwärtsknopf zu drücken. Aber das geht ja bei Plattenspielern nicht ganz so einfach. Bloß gut, sonst würde man vielleicht noch das herrlich übersteuernde Ende verpassen.

Das Cover gefällt mir in diesem Fall hier übrigens in der neuen Version deutlich besser als das alte. Was da das sichtbar technisch erstellte und teilweise konzentrisch, teilweise spiegelsymmetrisch organisierte Chaos aus verlaufsgefüllten Spermienformen darstellen sollte, war mir nie ganz klar. Jetzt ist es zwar ganz schön clean, aber erinnert mich wenigstens etwas unpassend an das Fliegende Spaghettimonster.

Ursprünglich dachte ich, es wären keine Downloads dabei. Weder bei Flight 13 noch auf dem Aufkleber auf der Schutzhülle stand was davon, und ein entsprechendes Zettelchen mit Webadresse und Code war auch nirgends zu finden. Erst während des Wegpackens der anderen Platte verspürte ich beim Einschieben der Innenhülle einen merkwürdigen Widerstand, und da kamen sie dann zum Vorschein, die kleinen Schnipsel.

Tracks

  1. Erode
  2. The Tide
  3. From The Hill
  4. A Sun That Never Sets
  5. Falling Unknown
  6. From Where Its Roots Run
  7. Crawl Back In
  8. Watchfire
  9. Resound
  10. Stones From The Sky

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