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Die ganz große Begeisterung für die neu entdeckte Band ist zwar schon ein bisschen abgeschwächt, aber auch ein halbes Jahr und zwei Konzerte später ist es immer noch ein guter Zeitpunkt, sich endlich noch die alten Platten der Hot Snakes zu besorgen. Gabs auch grad günstig, wegen 30 Jahre Sub Pop oder so, die ja neuerdings schöne farbige Neuauflagen produziert haben.

Dies hier ist die erste Platte von 2000, die gleich so richtig loslegt mit dem typischen Bandsound: flirrende Surfgitarren, die aber auch Verzerrung können, auf einer Tonhöhe herumnölender Schreigesang, der auch mal ein klein wenig leiser und melodiöser wird, fette Basseinsätze, die den Krach untermauern und an den richtigen Stellen den Rhythmus betonen, merkwürdige Unterbrechungen des durchratternden Beats und schiefe Verweigerungen des Songschemas, die eine Rückkehr dann um so schöner machen, und hinter dem Krach versteckt immer wieder eingängige Melodien und Mitgrölpassagen.

Der eine oder andere Song bricht dann aber aus dem Schema aus und klingt dann zum Beispiel mehr nach waviger Adaption von Siebziger-Jahre-Punk oder stärker nach Retro-Surf-Rock. Und andere Sänger dürfen auch mal ran.

Hier könnte eigentlich ein Bandcamp-Player hin.

Und nach einer halben Stunde sind die elf Songs dann auch schon wieder zu Ende. Alles gesagt. Und wahrscheinlich auch k.o. Und es wiederholt sich dann ja doch immer wieder. An die neue Platte kommen hier leider nicht alle Songs ran.

Das schöne an der Neuauflage ist nicht nur das neonfarbene Vinyl, sondern auch der beiliegende Aufkleberbogen, auf den meine Kinder, die neuerdings im Wettstreit liegen, wer seine Kleiderschranktür zuerst komplett mit Aufklebern vollgemeiert hat, sofort neidisch waren: sechs metallic-glitzernde und knallbunt bedruckte Aufkleber mit den Motiven des Covers. Dessen Gestaltung übrigens vom Sänger stammt.