Uh Huh Her – Demos

Band
Harvey, PJ
Format
LP
Jahr
2021
Label
Island, Universal
Kennung
0725324
Zusatz
bedruckte Innenhülle, Download-Code

Krischan am

The Original Demo Recordings From The Album Uh Huh Her Including The Letter And Shame

Die nächste der Demo-Platten von olle Polly also. Das garagige Schrammelalbum von 2004, das zwischen dem stadionrockigen Vorgänger und dem stillen Klavier-Nachfolger immer ein bisschen untergeht. Aber he!: es sind gar nicht alle Songs des späteren Albums vertreten, was da los? Ist der Rest erst im Studio entstanden? Oder haben die Demos nix getaugt? Auf dem Hype-Sticker werden auch nur noch zwei Songs beworben, s.o.

Hier könnte eigentlich ein Video hin.

Je nach Song ist der Unterschied zur späteren Studio-Aufnahme mehr oder weniger deutlich. Beim Opener ist nicht viel dazugekommen, Gesang, Gitarre, bisschen Keyboard dazu, fertig ist der Lack. Beim zweiten Stück im Grunde auch nicht – aber das war ja auch der Charme des Albums, dass es ein bisschen wie direkt aus dem Probenkeller klingt. Beim wütenden »Who The Fuck?« hingegen zischeln hier merkwürdig dünne Beats im Hintergrund herum, die dem Song ein ganz anderes, aber irgendwie durchgeknallteres Flair geben als die spätere Version mit mehr Band und mehr Wumms.

Beim Taschenmesser-Lied gibt es Background-Gesang und Schellenring, bei anderen Songs sind wieder die Elektrobeats drin, für die man keine Band, sondern nur ein bisschen Equipment und Nach- oder Vorbereitung braucht. Der herrlich verzerrte Bass bei »It’s You« wird noch nicht durch gefällige Klavierklänge ins Abseits geschoben. Andere Stücke kommen tatsächlich ausschließlich mit Gitarre und Gesang aus, aber daran hat sich auch auf der regulären Platte nichts geändert, da ist die Aufnahme nur ein bisschen professioneller. Und ob das unbedingt besser ist, da bin ich mir gar nicht sicher.

Schöne Platte jedenfalls, stelle ich mal wieder fest. Mit nur ’ner halben Stunde leider bisschen kurz. Aber die fehlenden Songs sind auch nicht durchgängig die allerbesten. Sag ich mal so.

Das Cover hält sich brav an die Vorlage der anderen Demo-Platten, statt des mürrischen Beifahrer-Selfies gibt es vorne drauf ein knallbuntes vorm/hinterm Schminkspiegel. Von der üblichen Fotografin natürlich, die sich wohl zum Teil auch ums Layout kümmert.

Fein. Ab in die Tüte.

Tracks

  1. The Life And Death Of Mr. Badmouth
  2. Shame
  3. Who The Fuck?
  4. The Pocket Knife
  5. The Letter
  6. The Slow Drug
  7. It’s You
  8. The Desperate Kingdom Of Love
  9. The Darker Days Of Me & Him

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